Sicher werden Sie sich fragen, was das Klimakonzept ist, was es für die Gemeinden und die Bürgerinnen und Bürger bedeutet und ob das nur bedrucktes Papier ist oder daraus auch praktische Anwendungen folgen?
Die letzte Frage kann ich bereits positiv beantworten. Auf Grundlage des Konzeptes und dem noch ausstehenden Beschluss dazu, kombiniert mit dem Beschluss zum Aufbau eines Klimaschutz-Managementsystems (KSM) und Klimaschutz-Controllings (KSC) wurde von der Verbandsgemeindeverwaltung eine Förderung bei ‚Zukunft-Umwelt-Gesellschaft‘ (Z-U-G), aus dem Bundeshaushalt beantragt. Diese siehst die Förderung der Stelle des kommunalen Klimaschutzmanagers vor, sowie verschiedene Beiträge zu Öffentlichkeitsarbeit, Beratungsangebote für Bürgerinnen und Bürger sowie etliche Informationsveranstaltungen. Gleichzeitig sollen die öffentlichen Gebäude und somit die Gemeindeverwaltungen als Vorbild gesehen werden, also bei den Bemühungen vorausgehen. Dazu muss natürlich genau geschaut werden, was schon getan wurde und wo noch nachgesteuert werden kann. Dieser Prozess soll durch ein System, das in die kommunalen Abläufe in der Verwaltung integriert ist – unabhängig von Individuen – sicherstellen, dass es zu einer stetigen Verbesserung bei den Klimaleistungen kommt.
Das ‚Integrierte Klimaschutzkonzept‘ (IKSK) ist strategische Entscheidungsgrundlage und Planungshilfe für den gesamten Prozess.
Es zeigt die Potentiale zur Energieeinsparung und zum Einsatz von regenerativen Energien und nennt Handlungsmöglichkeiten im Bereich ‚klimafreundliche Mobilität‘., Es beinhaltet somit Vorschläge für Maßnahmen in den gesetzlich vorgeschriebenen Sektoren bzw. Betrachtungsfeldern: Energieeffizienz, Erneuerbare Energien und Mobilität.
Ein etwas schwieriger Ansatz ist dabei das so genannte BISKO-Modell (BISKO steht für Bilanzierungs-Systematik Kommunal).
Dabei wird der Territorialansatz gewählt, bei dem nur die Entnahme und die Einspeisung vor Ort betrachtet wird, bei Strom wird aber vom ‚Deutschen Strom-Mix‘ ausgegangen. Das bedeutet, steht eine Photovoltaik- oder Windkraftanlage auf dem Gemeindegebiet, der Einspeisepunkt ins Stromnetz liegt aber auf einer anderen Gemarkung, dann wird das nicht der Gemeinde mit der Anlage zugeschrieben. und selbst wenn mehr Strom auf der Gemeindefläche durch erneuerbare Energien erzeugt als verbraucht wird, liegt der Berechnung nicht ein niedriger Kohlenstoffdioxid-Faktor zu Grunde, sondern der Wert für den Gesamt-Deutschen-Strommix. Bei Verkehr ist der Ansatz ähnlich problematisch.
Auf den Bundes- und Landstraßen fährt viel Transitverkehr über das Gebiet der Verbandsgemeinde und nur 5 % des gesamten Verkehrsaufkommens startet oder endet hier bei uns. Die restlichen 95 % entziehen sich damit unserem Einfluss.
Diese Punkte sind also nicht vollständig direkt von uns beeinflussbar und unterliegen den Planungen oberer Verwaltungsorgane, Landkreise, Bundesländer und der Bundesrepublik an sich. Daher wird es zukünftig nötig sein, zum einen für den bundesweiten Vergleich zwischen den Kommunen, das vorgegebene Bilanzierungssystem zu nutzen, gleichzeitig aber auch die direkt durch die Verbandsgemeindeverwaltung, die Ortsgemeindeverwaltungen und durch Bürgerinnen und Bürger beeinflussbaren Emissionsquelle davon getrennt zu betrachten.
Spezifische Treibhausgasemissionen pro Person
Die Darstellung zeigt den Verlauf der spezifischen Treibhausgasemissionen der Einwohnerinnen und Einwohner im Bereich der Verbandsgemeinde Lingenfeld bei einer sektoralen Betrachtung. Die Einheit ist in Tonnen-Kohlenstoffdioxid-Äquivalent pro Person. Der Anteil Kommune und Wirtschaft ist dabei sehr klein, der Verkehr nur in geringem Maße beinflussbar. Übrig bleiben die Haushalte!
Wichtig ist bei der Betrachtung der Ausgangswert aus dem Jahr 2021- rund 9,5 t CO2eq/EW. Diesen möglichst schnell auf 1 t CO2eq/EW zu senken ist nun unsre gemeinsame Aufgabe für die nächsten Jahre.
Integriertes Klimaschutzkonzept:
alle Dokumente als PDF-Download
Sie haben Fragen? Wenden Sie sich an unseren Klimaschutzmanager.
Aussicht:
Klimaneutralität
Was ist das?
Treibhausgasneutral bis 2040
Wie können wir das erreichen?
Klimaschutz durch Förderung
Was genau kommt in den nächsten 3 Jahren?
Kommunale Wärmeplanung
Ein Update für die VG Lingenfeld
