Was ist der Equal Pay Day und warum ist er wichtig?
Der Equal Pay Day ist ein symbolischer Tag, der darauf aufmerksam macht, dass Frauen im Durchschnitt länger arbeiten müssen als Männer, um das gleiche Gehalt zu verdienen. In Deutschland und vielen anderen Ländern markiert dieser Tag den Zeitpunkt im Jahr, bis zu dem Frauen umsonst arbeiten, während Männer bereits seit Ende des Vorjahres für die gleiche Arbeit bezahlt wurden.
Warum existiert eine Lohnlücke zwischen Männern und Frauen?
Trotz Fortschritten in der Gleichstellung der Geschlechter besteht weiterhin eine signifikante Lohnlücke zwischen den Geschlechtern. Dies kann auf verschiedene Faktoren zurückzuführen sein, darunter geschlechtsspezifische Diskriminierung, traditionelle Rollenbilder, ungleiche Karrieremöglichkeiten und Unterbrechungen der Erwerbsbiografie aufgrund von Familienverantwortungen.
Welche Auswirkungen hat die Lohnlücke?
Die Lohnlücke hat weitreichende Auswirkungen auf das Leben von Frauen und ihren Familien. Sie führt nicht nur zu finanzieller Benachteiligung, sondern kann auch zu einem geringeren Rentenanspruch, einem höheren Armutsrisiko im Alter und einer verstärkten wirtschaftlichen Abhängigkeit führen.
Veranstaltung
Online-Veranstaltung anlässlich des Equal Pay Days
„Mental Load - Wenn ich nicht dran denke, tut es keine:r!“
Online-Veranstaltung am Mittwoch, 6. März, 18.30 Uhr, die die Gleichstellungsbeauftragten der Landkreise Germersheim und Südliche Weinstraße sowie der Stadt Landau anlässlich des Equal Pay Days organisieren.
Anmeldung: Interessierte melden sich bitte per E-Mail unter frauenbuero@suedliche-weinstrasse.de an.
Lohnlücke zwischen Frauen und Männern seit drei Jahren unverändert
Frauen verdienen pro Stunde 18 Prozent weniger als Männer. Das ist das Ergebnis der neu veröffentlichten Statistik zum Gender Pay Gap aus 2023. In Zahlen sind das 20,84 Euro pro Stunde bei Frauen gegenüber 25,30 Euro bei Männern. Die Gründe sind vielfältig und komplex: Zum einen arbeiten Frauen überwiegend in schlechter bezahlten Branchen, in Pflege- und Care-Berufe oder in Jobs mit Zuarbeiterinnenfunktion, zum Beispiel Rechtsanwaltsfachangestellte. Zum anderen ist es der Erwerbsumfang. Frauen arbeiten oft in Teilzeit. Nicht weil sie sich mit dem Rest der Zeit ein schönes Leben machen, sondern 2 weil sie unbezahlte Care-Arbeit leisten. Sie tun das für die Familie und tragen so zum Fortbestand der Gesellschaft bei. In der Folge minimieren sich die Karrierechancen.
Was erwartet sie in dieser Online-Veranstaltung?
Stereotype Rollenbilder und unbewusste Denkmuster sorgen immer noch dafür, dass sich in einer patriarchalen Gesellschaft alle auf die Fürsorgearbeit von Frauen verlassen. Im Online-Vortrag erklärt Speakerin und Autorin Laura Fröhlich das Konzept „Mental Load“ (mentale Belastung) und die Folgen für Betroffene. Im privaten wie öffentlichen Bereich stellt sie Lösungen vor und zeigt, wie Care-Arbeit – darunter versteht man das Sich-Sorgen und Sich-Kümmern – endlich fair verteilt und ausreichend geschätzt wird, und welche politischen Veränderungen notwendig sind, um die Belastung nachhaltig zu mindern.