Einen Blick in die Germersheimer Unterwelt werfen, sich wie ein römischer Legionär fühlen oder museale Schätze entdecken, das alles konnten die Gäste beim Aktionstag „Radel ins Museum“ am letzten Sonntag, 7. Mai 2023.
Viele Radfahrende waren unterwegs und nutzten die Gelegenheit zu einem Besuch in einem der zahlreichen Museen im Landkreis Germersheim und der Südlichen Weinstraße. Der Landkreis Germersheim hatte auch dieses Jahr wieder zum Aktionstag „Radel ins Museum – Tag der offenen Museen“ eingeladen. Eröffnet wurde die Veranstaltung bei bestem Radwetter an der Heimatstube Lingenfeld.
Landrat Dr. Fritz Brechtel, Ortsbürgermeister von Lingenfeld, Markus Kropfreiter, und Museumsleiter Rolf Reinbold freuten sich über die zahlreichen Gäste. Sie dankten den Mitwirkenden und im Besonderen den vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern in den Museen.
Musikalisch umrahmt wurde die Eröffnung von den Gospel-Kids und Gospel goes vom Gospelchor Lingenfeld e.V., von Ursula Mellinghaus von der Sprechergruppe Ohrenschmaus und von Richard Lechnauer an der Drehorgel. Für das leibliche Wohl sorgten die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer der Kulturschmiede Vulpes.
Den ganzen Aktionstag über gab es bei den insgesamt 28 Stationen Geschichte zum Anfassen und Ausprobieren. Ganz begeistert waren die kleinen Gäste beim Besuch im Heimatmuseum Freckenfeld. Besonders spannend war dort eine historische Registrierkasse, die im Inneren einen Schatz beherbergte. Im Anschluss gab es noch eine Urkunde, die selbst mit Wachs versiegelt werden durfte.
Im Ziegeleimuseum in Sondernheim hatten die Großen und Kleinen viel Spaß bei den Feldbahnfahrten und im Besucherzentrum Weißenburger Tor in Germersheim gab es die Sonderausstellung „Stadt, Land, Heimat – unsere Metropolregion“ zu bestaunen. Im Deutschen Straßenmuseum konnten die Gäste unter anderem erfahren, wie bereits die Römer Straßen gebaut haben und im Atelier und Skulpturen-Museum Prof. Deutsch Bronze- und Terrakotta-Skulpturenbewundern.
Die Stadt Germersheim selbst und ihre imposante Festung erlebten Besucherinnen und Besucher bei einer Stadt- und Festungsführung. In Bellheim zeigte das Alte Sägewerk Mittelmühle eine Ausstellung des Kulturvereins Bellheim zur Geschichte der Bellheimer Mühlen. Pirmin Hilsendegen von der IG Queichwiesen bot eine Führung zum Immateriellen Kulturerbe Queichwiesenbewässerung an.
Im Informationszentrum Hördter Rheinaue mit seiner Dauerausstellung WASSER.AUE.WANDEL konnte man an den interaktiven Stationen Wissenswertes unter anderem über die Pflanzen- und Tierwelt der Hördter Rheinauen erfahren. Im Heimatmuseum im historischen Fischerhaus in Leimersheim gab es allerhand zur historischen Dorfgeschichte zu entdecken. In Neupotz war das Heimatmuseum geöffnet, im „Haus Leben am Strom“ informierten sich Interessierte über das Leben am und mit dem Rhein. Rudern wie die Römer konnten die Gäste bei den Fahrten mit dem Römerschiff „Lusoria Rhenana“.
Allerhand interessante Geschichten rund um den Tabakanbau gab es in Hatzenbühl bei den Führungen auf dem Tabakrundweg. In das römische Leben eintauchen war bei Führungen im Terra-Sigillata-Museum und zu den Brennöfen möglich. Für Kinder gab es spezielle Kinderführungen durch das Museum. In Jockgrim hatte das Zehnthaus mit seiner Kunstausstellung von Sabine Schäfer und Birgit Feil geöffnet. Bei den Führungen des Ökumenischen Freundeskreises Kunst und Kirche Jockgrim in und vor der Ludowici-Kapelle wurde über dessen Geschichte und über die zeitgenössische Kunst von Franz Bernhard informiert. In Neuburg im Rheinaue-Museum wurde die neue historische Rheinverlaufskarte um Neuburg präsentiert. Bei Foto- und Videoführungen im Schifffahrtsmuseum erfuhren Gäste Erzählungen und Geschichten über die „Rheinschifffahrt“. Allerhand historische Alltags- und Gebrauchsgegenstände konnten die Gäste im „Gläsernen Museum“ in Winden besichtigen. In Minfeld konnte man eine private Ausstellung von historischen Motorrädern bestaunen.
Im Viehstrichmuseum in Wörth-Schaidt drehte sich alles um das „Reinigen wie in früheren Zeiten“, wobei die Besucher ihr Reinigungsmittel selbst herstellen konnten. In Wörth-Büchelberg wurde vor den Augen der Besuchenden im Heimatmuseum „Laurentiushof“ in einem alten Steinofen Brot und Kuchen frisch gebacken.
Auch zwei Museen an der Südlichen Weinstraße hatten am Sonntag ihre Türen für interessierte Gäste geöffnet. In Rohrbach das Dorfmuseum „Pfiesterhaus“ mit seiner neuen Münzstube und das Pfälzische Storchenzentrum in Bornheim mit seinen Ausstellungen über den Lebensraum der heimischen Schwarz- und Weißstörche.
Bei der geführten Radtour von Walter-Touren mit Rheinpark-Guide Michael Walter zum Thema „Ressourcen – Fluch oder Segen“ wurde nicht nur in die Pedale getreten, sondern auch dem Informationszentrum Hörder Rheinauen, dem Ziegeleimuseum Sondernheim und dem Haus Leben am Strom in Neupotz einen Besuch abgestattet. Bei der Tour wurden spannende Fragen zum Thema Nachhaltigkeit, Artenvielfalt und Errichtung von Poldern und Reserveräumen diskutiert. Interessante Einblicke in den Polderbau gab es auch bei den Polderführungen in Neupotz. Bei der geführten Radtour des Heimatvereins FoKuS Maximiliansau e.V. im Maximiliansauer Auwald „Goldgrund“ lernten die Teilnehmenden Wissenswertes über die Geschichte der Region während Warm- und Eiszeiten.
„Ein rundum gelungener Aktionstag, der wieder einmal gezeigt hat, wie vielfältig und interessante die Museumslandschaft, die Radwege und die Natur hier in der Südpfalz sind und, dass ehrenamtliches Engagement hier groß geschrieben wird. Vielen Dank an alle Helferinnen und Helfer“, so Landrat Dr. Fritz Brechtel.
Quelle: Presse- und Medieninformationen Kreis Germersheim
Weitere Infos zu den Museen, zu Einkehr-, Rad- und Wandermöglichkeiten sowie vielen weiteren Themen rund um Freizeit und Tourismus gibt es beim Südpfalz-Tourismus Landkreis Germersheim www.suedpfalz-tourismus.de